75-jähriger Eggenfeldener von den Faustfeuerschützen Taufkirchen dominiert im “Skeet” in seiner Altersklasse

Auf seine “Blaser F3” ist Ewald Huber stolz – damit holte er am Dornsberg im Jagdparcours-Schießen nun seinen fünften Deutschen Meistertitel

Zum fünften Mal hat sich Ewald Huber von den Faustfeuerschützen Taufkirchen den Deutschen Meistertitel im Jagdparcours-Schießen geholt. Trotz starker Konkurrenz aus Nord- und Süddeutschland dominierte der 75-jährige Eggenfeldener erneut in seiner Altersklasse (ab 65 Jahre).

Am Dornsberg in Baden-Württemberg wurden die Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr ausgetragen. Die Anlage hatte es in sich: “Der größte, schönste aber auch anspruchsvollste Schießstand Deutschlands”, sagt Huber, der sich der Herausforderung aber trotzdem gerne stellte. Trotz brütender Hitze und vielen Wegen, die die Schützen rauf- und wieder runter führten – Shuttleservice gab es keinen – behielt der 75-Jährige Kondition und Nerven. “Regelmäßiges Training, mentale Stärke und mein exzellentes Sportgerät, die Blaser F3, haben den Ausschlag für den Titel gegeben”, ist Huber überzeugt. Immerhin, mit 75 Jahren einen Deutschen Meistertitel zu holen, ist keine Selbstverständlichkeit. 1971 hat Huber mit dem Schießsport angefangen, seit zwölf Jahren hat er sich auf Skeet – das Wurfscheibenschießen – spezialisiert. “Diese Art zu schießen ist für mich die Krönung”, schwärmt er.

Die aktuelle Goldmedaille ist nicht Hubers erste. 2011, 2012, 2014 und 2015 hat der Eggenfeldener, der für die Faustfeuerschützen Taufkirchen an den Start geht, seine Altersklasse ebenfalls dominiert. In diesem Jahr waren es 155 Scheiben, die am Ende für den Sieg notwendig waren. Kein einfacher Parcours, wie Huber erzählt: “Es gab schnelle Querreiter und viele Looper bis zu 70 Meter, außerdem jede Menge Tricky-Tauben.” “Tauben”, das sind die Tonscheiben, die beim Jagdparcours-Schießen durch die Luft gewirbelt werden und die der Schütze treffen muss. In Ruhe Zielen – das funktioniert hier nicht: “Man muss sich vorher überlegen, wohin man zielt”, und braucht ein schnelles Auge. Dass dies Huber immer noch so gut gelingt, macht für ihn das Abschiednehmen vom Schießsport schwer. Oft schon hat er darüber nachgedacht, die Flinte an den Nagel zu hängen. Huber, der 2016 von der Stadt Eggenfelden mit dem Titel “Sportler des Jahres” geehrt worden ist, will nicht mehr so weit reisen müssen zu den Wettbewerben, außerdem lässt die Sehkraft auf einem Auge mittlerweile auch etwas nach. Doch die Erfolge sprechen immer noch für sich: Bayerischer und Deutscher Meister ist er in diesem Jahr schon geworden, hat vier Mal den Zoli-Cup in Tschechien gewonnen. Sechs Wettbewerbe werden dort insgesamt absolviert, das Finale steht noch bevor, und natürlich will Huber da auch gewinnen. Ende Oktober lockt ein ganz besonderer Wettbewerb im Mammut-Format, “mit 500 Schießen an einem Tag”, und auch da will Huber mit von der Partie sein.

So lange ihn seine Gesundheit und seine mentale Stärke nicht im Stich lassen, so lange wird Huber wohl weiter auf Medaillenjagd gehen. “An Europa- und Weltmeisterschaften werde ich allerdings wohl nicht mehr teilnehmen, das ist mir zu viel Fahrerei”, merkt er an.Bayerische und Deutsche, die kann er sich noch gut vorstellen. Immerhin will er dabei auch weiterhin die “jüngere” Konkurrenz weit hinter sich lassen.

Doris Kessler (pnp Artikel Heimatsport vom 06.09.2017)